Die Geschäftsstelle der Sinneswandel gGmbH hat Schließzeit vom 23.12.2022 bis 02.01.2023.
Wir wünschen Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2023

Herzlich Willkommen

bei der Sinneswandel - Förderung gehörloser und hörgeschädigter Menschen in Berlin gGmbH!

‚Sinneswandel‘ steht für barrierefreie Kommunikation zwischen Menschen verschiedener Sinneswelten.
Wir setzen auf einen gesellschaftlichen Sinneswandel im Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung.
Mit Respekt vor der Gehörlosengeschichte verknüpfen wir bei Sinneswandel in pädagogischen Arbeitsfeldern die traditionellen Erfahrungswerte mit gegenwärtigen pädagogischen Reformen und Zielsetzungen.

Möchten Sie persönlich Kontakt zu uns aufnehmen, erhalten Sie hier alle wichtigen Informationen.

Unser Leitbild

Inklusion – Kommunikation – Empowerment

Sinneswandel, das heißt solidarisch, inklusiv, neugierig, Neuanfang, Empowerment, sozial, wertschätzend, aufrichtig, Netzwerk, divers, engagiert, lebendig

Die Sinneswandel gGmbH steht für barrierreduzierte Kommunikation. Als soziale Dienstleisterin fördern wir den Gebrauch von Gebärdensprachen und die Entstehung sozialer Räume (3), in denen schwerhörige, Taube und gebärdensprachige Menschen(4) sich austauschen, vernetzen und ihren Alltag selbstbestimmt gestalten können. Unsere Philosophie beruht auf dem respektvollen und kreativen Umgang auf Augenhöhe mit Unterschieden und Vielfalt.

Wir unterstützen schwerhörige, Taube und gebärdensprachige Menschen bei der Wahrnehmung ihrer Rechte. Dabei berufen wir uns auf das Konzept der Verbündetenschaft/Allyship (5). Außerdem leisten wir Aufklärungs- und Bildungsarbeit. Jene Bildungsangebote, die sich an die Gemeinschaft Tauber und schwerhöriger Menschen richten, zielen auf Empowerment (6). Im Rahmen der Eingliederungshilfe (7) erbringen wir zudem personenzentrierte Unterstützungsleistungen für Taube, schwerhörige und gebärdensprachige Menschen mit Assistenzbedarf(8) Unsere Fachkräfte sind zu einem Großteil selbst Taub oder schwerhörig und stellen gemeinsam mit ihren hörenden Kolleg:innen die Qualität unserer Leistungen sicher.

Neben individualisierten Maßnahmen erarbeiten wir Strukturen zur Förderung von Inklusion (9). Ein Beispiel für diesen Schwerpunkt ist unsere bilinguale Kita Allerhand. Die gemeinsame frühkindliche Bildung und Erziehung Tauber, schwerhöriger und hörender Kinder mit Gebärdensprache ist eine wichtige Grundlage für Chancengleichheit und Gleichbehandlung. Diese Ziele verfolgen wir in allen Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit.

Neben Vernetzung und Unterstützung innerhalb der Community (10) verfolgen wir den Anspruch, auch nach außen auf die Bedarfe der Gemeinschaften Tauber und schwerhöriger Menschen aufmerksam zu machen.

Als gemeinnützige GmbH verstehen wir unsere Arbeit als Beitrag für eine inklusive, diskriminierungssensible (11) und barrierereduzierte (12) Gesellschaft. Gemäß diesem Grundgedanken steht der Name Sinneswandel für Veränderungsprozesse, die eine gleichberechtigte Teilhabe aller ermöglichen soll.

Glossar

Barrierereduzierte Kommunikation
Was alle Barrieren gemeinsam haben, ist ihr Exklusionspotential. Sie hindern Betroffene an der gesellschaftlichen Partizipation, während sich viele Privilegierte oftmals ihrer Existenz kaum bewusst sind. Dies trifft auch auf Barrieren zu, die in der Kommunikation auftreten (vgl. Husel 2022: 13f.)

Barrierereduzierte Kommunikation umfasst alle Maßnahmen zur Eindämmung von Kommunikationsbarrieren. Kommunikationsbarrieren können etwa mit Blick auf die Sinnesorgane und/oder die kognitiven Voraussetzungen der Kommunizierenden bestehen.

Im Kontext Schwerhörigkeit und Taubheit bedeutet barrierereduzierte Kommunikation also unter anderem direkte Kommunikation in Gebärdensprache, den Einsatz von Gebärdensprach-/ Lautsprachdolmetschenden, (technischen) Hilfsmitteln, taktilen und lautsprachbegleitender Gebärden und vielen anderen Kommunikationsformen, je nach Wunsch des Gegenübers. So kann eine respektvolle und wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe sicherzustellen.

Quellen:
Barrierefreie Kommunikation

Husel, Elena (2022): Leichte Sprache in der Bundesverwaltung. Was? Wer? Wie? Frank & Thimme GmbH: Berlin, S. 13f.

Gebärdensprachen
Die Deutsche Gebärdensprache (DGS) ist seit 2002 in Deutschland eine anerkannte Sprache. Sie hat ein eigenes Sprachsystem, dass sich komplett von der deutschen Lautsprache unterscheidet.

Es gibt über verschiedene 300 Gebärdensprachen weltweit und unzählige Dialekte. Zudem gibt es eine Internationale Gebärdensprache, für die Verständigung zwischen Tauben Menschen aus unterschiedlichen Ländern zu ermöglichen.

International Sign wird z.B. bei internationalen Veranstaltungen wie Konferenzen, Treffen oder Kulturevents genutzt.

International Sign ist keine formelle Sprache mit festen Regeln und Grammatik, sondern ein Hilfsmittel für die Verständigung auf internationaler Ebene. International Sign bedient sich verschiedener Elemente aus verschiedenen Gebärdensprachen.

Quellen:
International Sign Definition 
DGS (Deutsche Gebärdensprache)

5. Fachtagung „Fit im Beruf“

Seit 2017 findet alle zwei Jahre in Berlin die Fachtagung „Fit im Beruf“ für Taube Fachkräfte in sozialen Berufen statt.

Vom 14. bis 16. Mai 2025 findet die 5. Fachtagung statt, erstmals im historischen Schulgebäude der „Jugendherberge Berlin Ostkreuz“, im lebendigen Stadtteil Friedrichshain.

Auf unserer Veranstaltungsplattform finden Sie weitere Informationen und die Anmeldung.

Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel in der Eingliederungshilfe und allen anderen Feldern der sozialen Arbeit beschäftigt uns seit Jahren. Deshalb engagiert sich auch die Sinneswandel gGmbH im Rahmen des Arbeitskreises „Träger der Behindertenhilfe-AKT“ für politische Veränderungen, Maßnahmen und Aktionen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.

Eine kurze Zusammenfassung des letzten Fachtages vom Oktober 2023 findet Ihr hier:

Vasilka und die Gebärdensprache

Vasilka und die Gebärdensprache ist ein Kinderbuch von Carol Geraldes und Selina Jessat über die Wertschätzung von Gebärdensprache und die Kultur von Tauben Menschen.

Gemeinsam mit Vasilka, der gehörlosen Protagonistin des Buchs, begeben sich die Leser_innen auf eine Reise in die Welt der Gehörlosen, lernen die Gebärdensprache kennen und ihre Geschichte sowie Taube Kultur.
Das Buch bricht mit dem vorherrschenden Bild von Gehörlosigkeit als Defizit und fördert stattdessen Vielfalt und Toleranz.
Es ist ein Mitmach-Buch. So laden die bunten Illustrationen von Joana Nogueira dazu ein, das Fingeralphabet und erste Gebärden auszuprobieren.

Produziert wurde das Buch von der Sinneswandel gGmbH, mit Unterstützung von Der Paritätische Berlin.
Es richtet sich vor allem an Kinder im Grundschulalter, sowie an Eltern und pädagogische Fachkräfte.

Das Buch hat eine Auflage von 1000 Stück und wird kostenlos an Schulbibliotheken geliefert.
Auch Privatpersonen können es bestellen bei: pr@sinneswandel-berlin.de

Mehr zu unseren aktuellen und vergangenen Projekten, wie zum Beispiel der Gebärdensprachfilmwoche, erfahren Sie unter „Projekte“.